Interview

Die vollständigen Daten des Interviews:

Teilnehmer: Herr_AAN (geb.: 1946)
Titel: Rock‘n Roll am Kanal - Kindheit und Jugend in Dortmunds Norden in den 1950er und 1960er Jahren
Themen: Großstadt, Ernährung, Politik, Spiel, Verbrechen, Subkultur, Familie, Verkehr, Geschlechterverhältnis, Erlebnisse, Geselligkeit, Modernisierung, Technik, Schule, Ausbildung
Themenschwerpunkt Nationalsozialismus: NS-Reflexionen
Schlagwörter: Kindheit (in den 1950er Jahren), Jugend (in den 1950er Jahren und 1960er Jahren), Nachkriegszeit (Zweiter Weltkrieg), Jugendkultur, Rock'n Roll, Subkultur, Buddy Holly Club, Jugendfreizeitheim Dortmund-Eving, Tanzen, Party, Plattenspieler, Fritz-Henßler-Haus, Gema, Kirmes, Dortmund Osterkirmes, Dortmund Fredenbaum, Tod am Kanal, Sinti, fahrende Händler, Dortmund Grävingholz, Mode, Trinken, Alkohol, James Dean Club, Dortmund-Nordstadt, Lokale in Dortmund (Heuner Sonnenseite Habanera Ambassador Zeppelin Blaue Taverne Bienenkorb Babina Feuerkugel Haus Lessing Stadtschänke Don Ellis Lange Theke), Dortmund Steinplatz, Dortmund Brückstraße, Familienleben, Eltern, Spielen (in Nachkriegszeit), Seifenkiste, Bombentrichter, Blindgänger, Hausbau, Trümmerhaus, Nutzgarten, Fähre, Dortmund-Ems-Kanal, Dortmund-Deusen, Dortmund Freibad Hardenberg, SPD, Kurt Schumacher, Autobahn, Wahlkampf, Knickern, Fernseher, Dortmund-Deusen Geschäfte und Lokale, Dortmund Deusen Friseur, Dortmund-Deusen Volksschule, Bolenz & Schäfer, Arbeitsleben, Brauereien im Stadtbild, Stangeneis, Straßenverkauf (Obst), Dortmund Hauptbahnhof Fruchtbörse, Kühlen ohne Kühlschrank, Reibekuchen, Tombrink’s Imbissstand, Kaufhof Nord (Kogge), Dortmund Münsterstraße, Ernährung, Dortmund Kinos, Karneval, Handy, Videorekorder, NS-Zeit und Krieg im Rückblick (1950er Jahre), Auto (Simca), Politik, Schule, Ausbildung, Großstadt, Familie, Spiel, Verkehr, Technik, Musik
Orte: Dortmund
Jahrzehnte: 1950-1959, 1960-1969
Art: Einzelinterview
Länge in Minuten: 104:48
Aufnahmejahr: 2018
Medientyp: Audio
Transkription: nein

Beschreibung: Kindheit und Jugend in Dortmund in den 1950er und 1960er Jahren sind die Themen dieses Zeitzeugeninterviews. Im Mittelpunkt stehen dabei Erinnerungen an das Leben im nördlichen Dortmunder Stadtteil Deusen, das durch die Nähe zum Dortmund-Ems-Kanal geprägt war, und an Orte und Ereignisse jugendlicher Subkultur im Norden und im Zentrum der Stadt.

Im ersten Gesprächsteil (bis Minute 25) erinnert sich der Zeitzeuge an die Geschichte des Buddy-Holly-Clubs, den er im Jahr 1961 mitgegründet hat. Dabei tauchen wir ein in die lebendige Dortmunder Jugendclubszene Anfang der 60er Jahre: Wir erfahren, wie und warum der Club gegründet wurde und warum es dabei um viel mehr als Buddy Holly ging. Wir besuchen die vom Club ausgerichteten Tanzveranstaltungen und hören, welche Musik angesagt war und wer die Modetrends bei den Jugendlichen setzte. Wir erfahren, wen die Teilnahme an Clubabenden in Schwierigkeiten brachte, und warum eine überraschende Visite des berüchtigten James-Dean-Clubs keine Schwierigkeiten machte. Wir begleiten die Mitglieder zu ihren Treffpunkten am Kanal, auf der Osterkirmes, im Fredenbaumpark und im Grävingholz. Wir lernen, auf welche Weise die Stadtverwaltung die Geschicke des Clubs beeinflusste, in welcher städtischen Einrichtung die verschiedenen Dortmunder Jugendclubs regelmäßig zusammentrafen und feierten, und welche Organisation mit ihren finanziellen Forderungen zweieineinhalb Jahre nach der Gründung des Buddy-Holly-Fanclubs maßgeblich zu seiner Auflösung beitrug,

In einem späteren Gesprächsteil (Minuten 39 bis 54) weitet der Zeitzeuge den Blick auf bekannte und weniger bekannte Dortmunder Vergnügungsorte der 1960er Jahre. Er erinnert sich an die Atmosphäre auf den lokalen Volksfesten, am Steinplatz und auf der Brückstraße und beschreibt auch einzelne Lokale.

Ein detailreiches Bild des Dortmunder Stadtteils Deusen in den 1950er und 1960er Jahren erhalten wir durch drei längere Gesprächsteile in der Mitte des Interviews (Minuten 25 bis 39, Minuten 54 bis 64 sowie Minuten 73 bis 92). Der Zeitzeuge lässt hier den eher ländlichen geprägten Ort lebendig werden in vielen kleinen informativen und unterhaltsamen Geschichten: über das Elternhaus, über Spiel- und Freizeit, über die im Ort ansässigen und fahrenden Händler und Dienstleister, über die Gastronomie und über besondere, auch düstere Ereignisse rund um den Dortmund-Ems-Kanal und das Freibad Hardenberg.
Dabei erfahren wir unter anderem, welche Hinterlassenschaften des Krieges für das Kind beim Spielen allgegenwärtig waren, mit welchem Hilfsmittel der Kanal bis zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Brücke überquert wurde, wie kreativ und geschäftstüchtig der erste Femseher im Ort genutzt wurde, warum ein Händler im Ort eine Zweigstelle am Kanal betrieb, warum der Zeitzeuge lieber im Freibad als im Kanal schwamm und wem er als kleiner Junge an der A2 kondolierte.

In den Minuten 64 – 73 des Interviews verlassen wir Deusen für kurze Zeit und folgen dem Zeitzeugen zu anderen Orten und Ereignissen der Stadt: Wir hören seine Eindrücke vom möglicherweise ersten Karnevalsumzug in Dortmund nach dem Krieg, Anfang der 1950er Jahre und von der Präsenz der Brauereien im Straßenbild. Wir besuchen den Steinplatz (diesmal bei Tageslicht) mit dem Kaufhaus Kogge (später Kaufhof Nord) und die Münsterstraße, wir passieren Tombrinks Reibekuchenstand am Burgtor und beobachten den Straßenverkauf von Bananen in der Brückstraße in der Nähe des heutigen Konzerthauses.

Den Abschluss des Interviews (Minuten 92 bis Schluss) bestimmen Reflexionen des Zeitzeugens über den gesellschaftlichen und vor allem technischen Wandel in den vergangenen Jahrzehnten ergänzt um Erinnerungen an den Kauf und Verkauf eines der ersten Videorekorder-Modelle von Philips, seine erste Begegnung mit einem Handy in den 1980er Jahren und den Kauf des ersten Autos (Simca).

Das Interview enthält an mehreren Stellen Reflexion über Gesellschaft und Politik.


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Nummer des Interviews: 30
Dateiname des Interviews: 2018_1-Herr_AAN.mp3
Teilnehmer des Interviews: Herr_AAN