Interview

Die vollständigen Daten des Interviews:

Teilnehmer: Frau_AAK (geb.: 1927)
Titel: Kindheit und Jugend in Draulitten (Preußisch Holland/Ostpreußen) bis 1942
Themen: Ernährung, Religion, Wohnen, Dorf, Haushalt, Spiel, Familie, Verkehr, Geselligkeit, Technik, Schule, Naturnahe Berufe
Themenschwerpunkt Nationalsozialismus: BDM/HJ, Verfolgung:Juden, NS-Reflexionen
Schlagwörter: Kindheit (im Nationalsozialismus), Eltern, Gut Draulitten, Gutshof, Ostpreußen, Erziehung, Essen, Trinken, Brägen, Brot, Familienleben, Malzkaffee, Landleben, Landwirtschaft, landwirtschaftliche Geräte, Deputat, Insthaus, Instleute, Scharwerker, Kinderbücher, Lesen, Bräuche, Weihnachtsfest, Erntefest, Eisenbahn, Fahrrad, Kutsche, Oberländischer Kanal, Preußisch-Holland Bekleidungsgeschäft Reuter, Obstanbau, Gärtnerei, Gemüseanbau, Zählmaß Mandel, Forstwirtschaft, Pferde, Rückepferde, Milchwagen, fahrende Händler, Radio, Zeitung, Telefon, Wasserversorgung, Schlittschuhlaufen, Draulitten Volksschule, Lehrer, NS-Liedgut, Parteimitglied (NSDAP), Schulstrafen, Schulunterricht, Kirche, Konfirmation, Gräfin zu Dohna-Schlodien, Adel, Dienstmädchen, Heimweh, Wäsche waschen, Pflichtjahr (NS-Zeit), Uniform (BDM), Dorf, Volkssturm, Wohnen, Ernährung, Haushalt, Religion, Familie, Verkehr, Technik, Geselligkeit, Schule, Spielen, BDM, Verfolgung:Juden (NS-Zeit)
Orte: Drulity (deutsch: Draulitten) [Polen], Elbląg (deutsch: Elbing) [Polen], Katy (deutsch: Kanthen) [Polen], Zielonka Pasłęcka (deutsch: Grünhagen) [Polen], Pasłęk (deutsch: Preußisch Holland) [Polen]
Jahrzehnte: 1933-1945
Art: Einzelinterview
Länge in Minuten: 77:12
Aufnahmejahr: 2015
Medientyp: Audio
Transkription: nein
Weitere Informationen: Die Zeitzeugin hat zwei weitere Gespräche mit Lebensgespräche e.V geführt: ID 25 "Jugend in Elbing und Draulitten (Preußisch-Holland/Ostpreußen) zwischen 1942 und 1947" und ID 26 "Aussiedlung aus Ostpreußen 1947 und Integration in Westdeutschland"

Beschreibung: Die Zeitzeugin AAK wurde 1927 in dem kleinen Ort Draulitten (heute Drulity) im Landkreis Preußisch Holland der Provinz Ostpreußen geboren. Draulitten ist der deutsche, Drulity der polnische Ortsname. Bis zum Kriegsende gehörte Draulitten zum Deutschen Reich. Nach Eroberung durch die Rote Armee Anfang 1945 kam der Ort unter polnische Verwaltung und gehört heute zu Polen. Draulitten liegt ungefähr 25 Kilometer südwestlich von Elbing (heute: Elbląg).
Der Verein „Lebensgespräche“ hat mit der Zeitzeugin drei Interviews geführt. In diesem ersten Interview spricht sie im Wesentlichen über ihre Kindheit und Jugend in Draulitten bis zum Jahr 1943. Deutlich hervor tritt dabei die wirtschaftliche und soziale Bedeutung, die das Gut für das Dorf besaß.

Im ersten Gesprächsabschnitt erhalten wir einen ersten Eindruck von dem durch Gut und Insthäusern geprägten Ort Draulitten. Die Gesprächspartnerin beschreibt besonders detailliert das Insthaus, in dem sie mit ihren Eltern gelebt hat. Wir bekommen Einblicke in die Wohnverhältnisse, die Haushaltsführung, die Essgewohnheiten und den Lebensalltag der Familie.
Die Zeitzeugin erzählt von der Arbeit des Vaters, der als Gärtner auf dem Gut tätig war. Sie erinnert sich zudem an die verschiedenen Handwerker und Dienstleute, die ebenfalls in Insthäusern wohnten und wie ihr Vater auf dem Gut arbeiteten.
Sie berichtet von der Arbeit auf dem Gut und vom Zusammenleben der Instleute und ihrer Beziehung zur Familie des Gutsbesitzers, wie sie zum Beispiel in dem jährlichen Erntefest oder in der Weihnachtsfeier zum Ausdruck kam.
Auch an ihre eigenen Kontakte zur Gutsbesitzerfamilie, insbesondere an ihre Rolle als Spielgefährtin der beiden Kinder, erinnert sich die Interviewpartnerin.
Ein weiterer Schwerpunkt der Erinnerungen liegt auf der Schulzeit. Die Zeitzeugin erinnert sich an die Eigenheiten des Unterrichts in der im Ort beheimateten Volksschule und erzählt anschaulich von den Spielen der Dorfkinder.
Die Zeitzeugin berichtet weiterhin, welche Rolle im Dorf die Verkehrsmittel Auto, Kutsche, Fahrrad und Eisenbahn spielten und welche Bedeutung fahrende Händler für die Versorgung des Dorfes hatten.
Der Verbreitung technischer Geräte wie Telefon und Radio wird ebenso erinnert wie der Besonderheit des nahegelegenen Oberländischen Kanals.
An verschiedenen Stellen des Gesprächs kommt die Sprache auf den Einfluss der nationalsozialistischen Herrschaft auf das Dorfleben: Das betrifft insbesondere die Erinnerungen an die Zeit beim BDM, den Schulunterricht und die Gutsbesitzerfamilie, die Distanz zum NS-Staat hielt.
Das Gespräch schließt mit Erinnerungen an ihren Aufenthalt auf dem Gut der Gräfin zu Dohna-Schlodien im nahegelegenen Kanthen, wo die Zeitzeugin 1943 ein sogenanntes Pflichtjahr als Dienstmädchen absolvierte.

Das Gespräch enthält lebendige Porträts der Eltern der Zeitzeugin, der Gutsbesitzerfamilie und des Dorfschullehrers.


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Nummer des Interviews: 24
Dateiname des Interviews: 2015_1-Frau_AAK.mp3
Teilnehmer des Interviews: Frau_AAK